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Jahresausflug am Sonntag, 3. Juni 2018

Der Westerwald-Verein Zweigverein Montabaur auf Ausflugstour zur Klosterruine Disibodenberg und ins Freilichtmuseum Bad Sobernheim.

Morgens früh um 8:30 Uhr haben sich die knapp 30 Teilnehmer in Montabaur getroffen, um gemeinsam mit dem Bus ins Naheland zu fahren. Die Fahrt führte durch Bad Kreuznach über Bad Münster am Stein, vorbei an dem Roten Fels, der höchsten Steilwand nördlich der Alpen, bevor über die Luitpold-Brücke Staudernheim und der Disibodenberg erreicht wurde. Eine Kirche und die Luitpold-Brücke zeigen an, dass dieses Gebiet einmal zum Königreich Bayern gehörte.

Die Erkundung der Klosterruine Disibodenberg erfolgte auf eigene Faust.

Der Klosterberg blickt auf eine über 2000-jährige Geschichte zurück. Hier, am Zusammenfluss von Nahe und Glan, gab es bereits ein keltisches Heiligtum. Auch Reste eines römischen Jupitertempels sind im Museum im Eingangsbereich des Klosters ausgestellt. Als Klostergründer gilt der Wanderprediger Disibod, der hier um 640 eine erste Taufkapelle errichtete. Um das Jahr 1000 errichtete der Erzbischof Willigis von Mainz ein Chorherrenstift. Im Jahr 1106 wandelte Erzbischof Ruthard von Mainz das Stift in ein Benediktinerkloster um. Um 1112 lebten Jutta von Sponheim und Hildegard in einer Klause am Rand des Klosters. 1132 übernahm Hildegard nach dem Tod Juttas die Leitung des Frauenkonvents. 1147 verließ Hildegard den Disibodenberg und bezog ihr Kloster auf dem Ruppertsberg bei Bingen, hierdurch verlor das Kloster Disibodenberg an Ansehen.

1259 übernahmen Zisterzienser die Klosteranlage und gelangten durch kluge Bewirtschaftung schnell zu Wohlstand. Sie veränderten und ergänzten die Anlage um eindrucksvolle Großbauten: das Hospiz und das Abtei-Gebäude. In Folge der Reformation wurde das Kloster geschlossen und verfiel allmählich. Der SCIVIAS Stiftung ist es zu verdanken, dass wir die beeindruckende ehemalige Klosteranlage heute noch besichtigen können.

Im Anschluss an die Besichtigung fuhr der Bus weiter nach Bad Sobernheim zum Freilichtmuseum.

Das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum konnte ebenfalls in Eigenregie erkundet werden. Bereits auf den ersten Metern fielen die vielen Obstbäume auf. Sie dienen auf einer Streuobstwiese dazu, alte Obstsorten zu erhalten.

Auf den Rundwegen können alte Bauernhäuser, Schulen und Wohnhäuser der Regionen Mittelrhein-Westerwald, Hunsrück-Nahe, Pfalz-Rheinhessen und Mosel-Eifel besichtigt werden.

Während unserer Besichtigung gab es Handwerkervorführungen. In einer Scheune konnte ein Dachdecker bei der Ausführung seines Handwerkes beobachtete werden. Auch ein Besenbinder gab Einblicke in sein Handwerk und in einer Druckerwerkstatt wurde fleißig gearbeitet. Eine historische Kegelbahn aus Wittlich versetzte in Erstaunen.

Gegen 17:00 Uhr erfolgte die Rückfahrt. Die Heimfahrt führte durch die Weinregion an der Nahe.

Die Teilnehmer waren sich einig: Ein sehr schöner, interessanter und abwechslungsreicher Tag.

Bleibt nur zu hoffen, dass die geforderte Teilnehmerzahl auch im nächsten Jahr erreicht wird, damit wieder ein Jahresausflug stattfinden kann.